CSDP 2016
Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (CSDP) 2016 in Wiener Neustadt/Österreich
30 01 2016
Vom 26. bis 30. Jänner 2016 fand das alljährliche “Common European Security and Defence Policy Module“ (Common Module on CSDP), welches im Rahmen der „European Initiative for the exchange of young officers inspired by Erasmus” entwickelt wurde, an der Theresianischen Militärakademie statt. Bereits das „In-Processing“, also die Ankunft aller Kursteilnehmer stellte sich als beachtliche Aufgabe dar, da Teilnehmer und Instruktoren aus 12 Ländern der Europäischen Union involviert waren. Integriert in dieses Modul waren Offiziersschüler, ein Polizeiinspektor sowie nationale und internationale Experten aus Deutschland, Estland, Frankreich, Griechenland, Italien, Litauen, Polen, Rumänien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn sowie das dritte Semester des Fachhochschul-Bachelorstudienganges Militärische Führung an der Theresianischen Militärakademie – der Jahrgang "Fürst zu Löwenstein".
Wie ObstdhmfD Dr. Gell, Leiter des International Office und Modulverantwortlicher, in seiner Eröffnungsrede festhielt, war das Ziel dieser Veranstaltung nicht nur über CSDP zu lernen, sondern eine internationale Gemeinschaft zwischen den jungen Offiziersanwärtern zu bilden und sie dadurch einen Schritt weiter in ein gesamteuropäisches Denken zu führen und Freundschaften über die Grenzen hinaus zu festigen.
Die Fähnriche des Jahrganges "Löwenstein" hatten bereits im Vorfeld verschiedene Aufträge erhalten, wie beispielsweise das Organisieren eines Sportwettkampfes der Arbeitsgruppen, einer Studentenparty, einer Burgführung durch die Theresianische Militärakademie, einer Rundführung durch die Innenstadt von Wiener Neustadt oder den Besuch beim Hauptquartier der Vereinten Nationen in Wien, welcher für alle Beteiligten definitiv ein Highlight darstellte. So konnten die Fähnriche einerseits ihre Organisationsfähigkeit unter Beweis stellen, andererseits war dadurch stets ein interessantes und zusammenbringendes Klima gewährleistet.
Nach dem Einstiegstest, der jedem sein Basiswissen vor Augen führen sollte, gab es für die Teilnehmer verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Die Studenten wurden in multinationale Arbeitsgruppen zu je sieben Personen unterteilt, um ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen und die Interoperabilität noch mehr zu fördern. Jeden Tag mussten die „Syndicates“ zusammen ein Thema selbstständig bearbeiten und davon eine Präsentation vorbereiten. Diese Präsentationen wurden dann vor den anderen „Syndicates“ und den Experten, welche sich jeden Tag abwechselten, präsentiert. Danach reflektierten die nationalen und internationalen Experten anhand von Vorträgen die Thematik. Dadurch konnte der Wissensstand angeglichen und das Basismaterial für angeregte Diskussionen geliefert werden. Um abschließend eine Bewertung der jungen Führungskräfte durchführen zu können, wurden die „Syndicates“ während ihrer Arbeit ständig durch die Experten beobachtet und bewertet wie sie zusammen kooperierten und ihre Kompetenzen einsetzten. Zusätzlich gab es noch einen elektronischen Abschlusstest, um das tatsächliche Wissen über die gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik festzustellen. Um das CSDP Modul künftig weiter zu optimieren, waren alle Teilnehmer angehalten, im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems eine detaillierte Evaluierung durchzuführen, welche in weiterer Folge in Brüssel präsentiert werden wird.
Die Abschlusszeremonie fand wie die Eröffnung im Rittersaal der Theresianischen Militärakademie statt. Hier nutzten der Jahrgangssprecher des Jahrganges „Fürst zu Löwenstein“ sowie ObstdhmfD Dr. Gell die Möglichkeit, dankende und ermutigende Worte zu finden. Im Anschluss verteilte der oursde Director die Zertifikate für das positive Absolvieren dieses Moduls an alle Teilnehmer, welches erfreulicherweise alle bestanden haben. Die meisten Punkte konnte ein slowakischer Teilnehmer beim Abschlusstest erreichen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass das CSDP-Modul die Zusammenarbeit verschiedener Nationen förderte.
Da nicht nur Wissen und Information während dieser Woche ausgetauscht wurden, sondern auch Freundschaften geschlossen wurden, welche Grenzen überschreiten, konnten alle Beteiligten profitieren. Dies bildet einen wesentlichen Schritt in Richtung gemeinsames Zusammenarbeiten, fördert die Interoperabilität und ist somit ein wichtiger Grundstein für das Entstehen einer „European Security and Defence Culture“ der jungen Offiziersanwärter.
[Inhalt: Fähnrich Oliver Mann, Bilder: ©MilAk und Capt Nikolaos Stratikis]