MILITÄRETHIK UND DIVERSITÄT

Im Zuge der bildungswissenschaftlichen Vertiefung absolvierten 4 Militärakademiker des 2. Jahrganges „Fürst von Löwenstein“, im Zeitraum April bis Mai, die Lehrveranstaltung Diversität im organisationalen Bereich.

Die Studierenden sollen sich im Zuge dessen der Unterschiede in der von ihnen geführten militärischen (Teil-) Einheit in religiöser und kultureller sowie in sozialer Hinsicht (Unteroffizier, Offizier, Miliz- bzw. Aktivstand) bewusst werden und die Rolle eines Diversity Managements als unumgänglicher Teil des militärischen Führungsverfahrens erkennen. Weiters sollen Sie die Ressourcen, die sich durch unterschiedliche kulturelle (einschließlich religiöse) und soziale Kompetenzen der geführten militärischen (Teil-) Einheit für einen Einsatzfall ergeben, verstehen. Im Zuge der Lehrveranstaltung sollen aber auch die Grenzen der interkulturellen Kompetenz und eines Diversity Managements begriffen werden.

Weitere Ziele sind jedoch auch, dass die Studierenden Untergebene erlasskonform behandeln und eine militärische (Teil-) Einheit entsprechend führen können. Darüber hinaus sollen Sie Untergebene entsprechend ihrer sozialen Herkunft und Verortung behandeln und sich selbst im Sozialgefüge der militärischen (Teil-)Einheit einordnen können. Dabei kommt der Nutzung der interkulturellen und sozialen Ressourcen im Sinne einer Optimierung der Auftragserfüllung erhebliche Bedeutung zu.

Das Schwergewicht der Vermittlung dieser Inhalte liegt dabei auf der angewandten bzw. praxisorientierten Lehre, da nur so eine realistische, alle notwendigen Faktoren umfassende Lagebeurteilung durchgeführt werden kann und damit einer erfolgversprechenden und gesetzeskonformen Führung entsprochen werden kann. Wesentlich sind daher auch das Treffen von selbständigen Ableitungen von Leitlinien für das eigene militärische Handeln sowohl gegenüber Eigenen als auch gegenüber Anderen (z.B. der Bevölkerung im Einsatzraum).

Diese Lehrveranstaltung ist daher durch mehrere Vortragende geprägt, um alle Facetten der oben beschriebenen Aufgabenfelder bestmöglich abdecken zu können. So konnte der Lehrveranstaltungsleiter, MjrdhmfD Mag. (FH) Gerd HIESS, BSc MSc, zum Abschluss der Lehrveranstaltung Herrn Militärsuperintendenten Mag. DDr. Karl-Reinhardt TRAUNER begrüßen. Der promovierte evangelische Fachtheologe und Historiker verstand es dabei gekonnt den teilnehmenden Berufsoffiziersanwärtern einerseits die Grenzen des Diversity Managements und andererseits die lange Tradition eines Diversity Managements in der österreichischen Armee näherzubringen.

Bereits am Vortag ging Hptm Mag. (FH) Dr.phil. Markus REISNER auf die Bedeutung der Militärethik für internationale Konflikte und für das taktische Führungsverfahren ein.
        
[Inhalt: Major des höheren militärfachlichen Dienstes Mag. (FH) Gerd Hiess, BSc MSc / Institut für Militärethische Studien, Bilder: Vzlt Gerhard Seeger /TherMilAk]