OBST i. R. WALTER FINGERNAGL


Nachruf auf Oberst i.R. Walter Fingernagel!


28 11 2016

Am 8. November 2016 verstarb in Salzburg im 98. Lebensjahr Herr Oberst in Ruhe Walter Fingernagel.

Er wurde am 29.8.1919 in Laakirchen (OÖ) geboren und schlug nach seiner Matura in Wels die Militärlaufbahn ein, zunächst als Einjährig-Freiwilliger im Österreichischen Bundesheer, dann nach der Übernahme durch die deutsche Wehrmacht als Offizier mit Kriegseinsatz in Polen, Frankreich, Griechenland und zuletzt Jugoslawien, wo er in Gefangenschaft geriet, aus der er erst kurz vor Jahresende 1948 heimkehrte.

Nach einer Tätigkeit bei der oberösterreichischen Straßenverwaltung, wurde er Leiter des Fremdenverkehrsbüros von St. Wolfgang und war in dieser Funktion maßgeblich am Aufbau des regionalen Tourismus beteiligt. Als das österreichische Bundesheer nach dem Staatsvertrag wieder aufgebaut wurde, entschloss er sich, zu seinem ursprünglichen Beruf zurückzukehren.

Nach seiner Dienstverwendung als Artillerieoffizier in Salzburg wurde er als Hauptlehroffizier „Artillerie“ an die Militärakademie in Wiener Neustadt berufen, wo er vom Jahrgangskommandant bis zum Kommandanten des traditionsreichen Akademikerbataillons der Militärakademie, welches er von 1966 bis 1973 führte, aufstieg.

Seine militärische Karriere beendete er wieder in Salzburg als Kommandant des Landwehrstammregimentes 81 in Siezenheim und ging als Oberst in den Ruhestand. Oberst Fingernagel war in dienstlichen wie auch in privaten Bereichen ein Vorbild und hat sich mit seinem Pflichtbewußtein, seiner Korrektheit, seiner Umsicht und Fürsorge, aber auch mit seiner konstruktiven Kritikfähigkeit die uneingeschränkte Achtung und das Vertrauen seiner Untergebenen und Vorgesetzten erworben.

Oberst Fingernagel war stets korrekt und immer für andere da. Seine Maxime „Nicht Selbstdarstellung sondern sich stets in den Dienst der Sache zu stellen, im Sinne des großen Zieles“, war im stets wichtig. Mit seiner direkten und originellen Art, aber auch mit seinem Optimismus, ist es ihm gelungen, überzeugend zu vermitteln, was das Österreichische Bundesheer wirklich in der Lage zu leisten ist. Für ihn war schon immer klar, dass Soldaten Menschen mit Gefühlen, Familien und Bedürfnissen sind und eine effektive Landesverteidigung schlussendlich nur im Kontext aus guter Ausbildung, Überzeugung und Motivation funktionieren kann.

Am Dienstag, dem 15. November 2016 wurde Oberst Fingernagel seinem Wunsche entsprechend, in der Militärkirche der Schwarzenberg-Kaserne verabschiedet.

Die Theresianische Militärakademie wird Oberst Walter Fingernagel stets in der Erinnerung die Treue halten und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren, weit über seinen Tod hinaus. Oberst Fingernagel hinterlässt seine Frau, zwei Söhne, drei Enkel und zwei Urenkel.

[Inhalt: Martin Pickl, Vzlt – Pressedienst/ÖA an der TherMilAk; Bild: © privat]