SYSTEME KONVENTIONELLER EINSATZFÜHRUNG
Systeme konventioneller Einsatzführung
12 10 2016
Von Sonntag den 9. Oktober bis Mittwoch den 12. Oktober 2016 nahmen die Berufsoffiziersanwärterin und die Berufsoffiziersanwärter des noch namenlosen ersten Jahrganges an der Theresianischen Militärakademie an der Informationslehrübung (ILÜ) für Landoperationen der deutschen Bundeswehr teil.
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 |
Die ILÜ fand auf den beiden Truppenübungsplätzen Munster und Bergen in Niedersachsen südlich von Hamburg statt. Dieses Übungsvorhaben wird durch das deutsche Heer zusammen mit der Streitkräftebasis, den Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr sowie mit Unterstützung der Luftwaffe jährlich durchgeführt. In diesem Jahr beteiligte sich darüber hinaus die 43. Mechanisierte Brigade aus den Niederlanden.
Mit dieser Veranstaltung sollen vor allem den aktuellen und zukünftigen Vorgesetzen aller Ebenen der Bundeswehr und denen der teilnehmenden Partnernationen, realistische Bilder des Einsatzes von Landstreitkräften, unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten in allen Intensitätsstufen, veranschaulicht werden. Dazu werden der Einsatz und die Zusammenarbeit von Landstreitkräften in Landoperationen im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung dargestellt.
Die teilnehmenden österreichischen Berufsoffiziersanwärter und Berufsoffiziersanwärterin befinden sich im ersten Semester des Studiums am Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung (FH-BaStg MilFü). Eines der Schwergewichte im ersten Semester ist das Ausbildungsmodul „Grundlagen des militärischen Führungssystems“.
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Dieses Modul dient unter anderem dem Erwerb der grundlegenden Fertigkeiten und Kompetenzen zur Anwendung des taktischen Führungsprozesses unter Berücksichtigung der Vorgaben höherer Führungsebenen.
Mit der Lehrveranstaltung „Systeme konventioneller Einsatzführung“ dieses Ausbildungsmoduls, müssen vor allem folgende Lernergebnisse erreicht werden: Die Wirkung ausgewählter Waffensysteme der Land- bzw. Luftstreitkräfte im Einsatzraum beschreiben und die entsprechenden Ableitungen für die Planung der möglichen eigenen Einsatzführung zu treffen. Des Weiteren sollen die Strukturen, die Gliederung und die Waffensysteme eines kleinen Verbandes, getrennt nach Truppen- und Waffengattung, beschrieben werden können.
Die bei der ILÜ gesammelten praktischen Erkenntnisse sind die Voraussetzung und die Grundlage, dass der Einsatz eigener militärischer Wirkmittel, unter Berücksichtigung der relevanten Einsatzgrundsätze der Waffengattungen, kreativ und verantwortungsbewusst geplant und das erforderliche Zusammenwirken synchronisiert werden kann.
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Die bei dieser Lehrveranstaltung gesammelten Eindrücke werden dann für die Lösung taktischer bzw. gefechtstechnischer Problemstellungen im Rahmen der weiteren Berufsoffiziersausbildung am FH-BaStg MilFü bzw. in den vor, zwischen und nach den Semestern zu absolvierenden Truppenoffizierslehrgängen an der Theresianischen Militärakademie bzw. beim Berufsvollzug beim Österreichischen Bundesheer (ÖBH) angewendet.
Mit der Teilnahme an der ILÜ werden die mit der „Teilstrategie Verteidigungspolitik 2014“ vorgegebenen Grundprinzipien der Streitkräfteentwicklung, die Einsatz-, die Fähigkeits- sowie die Kooperationsorientierung in der Ausbildung der Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter an der Theresianischen Militärakademie angewendet.
Die Einsatzorientierung wird durch das Erleben was es bedeutet bzw. wie hochkomplex es ist, wenn Streitkräfte am Boden, zu Wasser oder in der Luft eingesetzt werden, veranschaulicht. Die Fähigkeiten, das verfügbare Material und die Ressourcen auf welche die militärischen Führungskräfte zurückgreifen können, werden realistisch dargestellt.
Damit wird vor allem die militärische Interoperabilität zur Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten für die bestmögliche Einsatzvorbereitung bereits in der Offiziersgrundausbildung forciert.
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Die Fähigkeitsorientierung bzw. die Ambition des ÖBH, die Befähigung zum Kampf der verbundenen Waffen im Rahmen der Bataillonskampfgruppe, wird durch das Zeigen der Bewältigung komplexer Einsatzaufgaben, durch das Zusammenwirken der Teilstreitkräfte der Bundeswehr, demonstriert.
Die Teilnahme an der ILÜ ist ein Ergebnis der Kooperationsorientierung des Instituts für Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie. Aus diesem Grund nahmen auch vier Berufsoffiziersanwärter der United States Military Academy West Point daran teil, welche sich derzeit aufgrund eines Auslandssemester an der Theresianischen Militärakademie in Östereich befinden.
Aus den gebotenen realistischen Eindrücken von der Leistungsfähigkeit von Streitkräften, angefangen vom modernsten landgebundenen Sanitäts- und Rettungsfahrzeug, über die Soldatinnen und Soldaten der Logistiktruppe bis hin zum Kampfhubschrauber Tiger, müssen nun wie Puzzleteile im Rahmen der weiteren Ausbildung zu einem Bild zusammengeführt, vertieft und gefestigt werden. |
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Damit schafft das Lehr- und Forschungspersonal der Theresianischen Militärakademie die erforderlichen Grundlagen für das erfolgreiche Lösen taktischer bzw. gefechtstechnischer Problemstellungen der Absolventinnen und Absolventen im Berufsvollzug beim Österreichischen Bundesheer.
[Inhalt: Mag. (FH) Michael Moser, Major]
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