30 JAHRE MILITÄRORDINARIAT
Festveranstaltung an der Theresianischen Militärakademie
23 11 2017
Hochrangige Gäste aus dem In- und Ausland, darunter der Apostolische Nuntius in Österreich SE Peter Zurbriggen, die Militärbischöfe aus Italien, Bosnien und Herzegowina, Polen, Slowakei, der Militärbischof von Österreich, SE Werner Freistätter, der Diözesanbischof von St. Pölten, SE Klaus Küng, der Generalstabschef des Bundesheeres, General Othmar Commenda, zahlreiche Äbte und Militärseelsorger der katholischen evangelischen und orthodoxen Glaubensgemeinschaft, sowie Gäste aus Kirche, Militär und Gesellschaft, gaben dieser Jubiläumsveranstaltung im barocken Sparkassensaal von Wiener Neustadt, die gebührende Ehre.
Militärseelsorge als Diener der Freiheit der Völker
Nach der Begrüßungsnote durch den Militärbischof von Österreich, startete das ganztätige Programm mit einem Vortrag des italienischen Militärerzbischofs SE Santo Marciano, der über die Militärseelsorge zwischen Säkularismus und Fundamentalismus referierte.
„Die Militärseelsorger sind eine Kirche zur Unterstützung der Soldaten in den Streitkräften. Wir sind ferner Diener der Freiheit der Völker und wir sind eine Familie, die der Welt zu Diensten ist. Die Wertschätzung junger Menschen, der ökomenische Geist, der intereligiöse Dialog, sowie das Gebet für den Frieden, sind die wichtigsten Zukunftsperspektiven der Militärseelsorge – so Militärerzbischof Santo Marciano.
Die Kirche schätze den Dienst des Soldaten
General Othmar Comenda sprach im Anschluss über die katholische Militärseelsorge im Kontext des Österreichischen Bundesheeres.
„Es war eine kluge Entscheidung des Heiligen Vater, einen Militärbischof im Österreichischen Bundesheer einzusetzen. Die Kirche schätzt den Dienst des Soldaten. Natürlich hat sich das Bild des Soldaten geändert. Wir sind ein Mittel für den Dienst um den Frieden. Zahlreiche internationale Einsätze zeugen davon und tragen wesentlich zu einer sicheren Umwelt bei". – so General Commenda bei seinem Vortrag.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Sparkassensaal, fand in der St. Georgs-Kathedrale in der Theresianischen Militärakademie, dem Sitz des Militärbischofs von Österreich, ein Festgottesdienst statt.
Großer Zapfenstreich in der Militärakademie
Vor dem Festakt im Burghof der Militärakademie, überreichte der Akademiekommandant, Generalmajor Karl Pronhagl, als Zeichen der großen Verbundenheit der Militärakademie mit der Militärdiözese, ein Bild mit dem Sujet der altehrwürdigen Babenbergerburg an den Militärbischof, SE Werner Freistätter.
Mit einem Militärischen Festakt im Burghof der Militärakademie, bei dem auch der „Große Österreichische Zapfenstreich" durch die Militärmusik Burgenland unter dem Militärkapellmeister Hans Miertl aufgeführt wurde, endeten die Jubiläumfeierlichkeiten des Militärordinariates.
![]() |
![]() |
![]() |
Seelsorge für 100.000 Katholiken
Die Militärseelsorge ist eine der ältesten Seelsorgeformen. Mit Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die Sorge der Kirche um den Berufsstand der Soldaten bereits institutionalisiert.
Militärseelsorger haben ihren Auftrag von der Kirche und üben ihre Tätigkeit im eigenen Verantwortungsbereich als Teil der kirchlichen Gesamtarbeit aus. Durch die Apostolische Konstitution „Spirituali militum curae" vom April 1986, erfolgte die rechtliche Angleichung der Militärseelsorge an die Diözesen unter Beachtung des Konkordates zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Österreich. Die österreichische Militärseelsorge wirkt auch dort, wo österreichische Truppen für den Frieden im internationalen Einsatz stehen.
Seit dem Jahr 1987 ist die katholische Militärseelsorge unter dem Dach der Militärdiözese zusammengefasst. Die Militärdiözese ist für rund 100.000 Katholiken im Umfeld des Bundesheeres zuständig. Die Kirche des Militärbischofs von Österreich ist die St. Georgs-Kathedrale in der Wiener Neustädter Burg.
[Inhalt: Martin PICKL, Vzlt Foto(s): © Carina Karlovits/HBF]