NACHRUF


Nachruf auf Oberst i.R. Friedrich Puchegger!


05 10 2017

Am Sonntag, dem 17. September 2017 wurde der ehemalige, langjährige Kommandant des Akademikerbataillons an der Theresianischen Militärakademie, Oberst i.R. Friedrich Puchegger, überraschend, im 79. Lebensjahr aus diesem Leben abberufen.

Friedrich Puchegger kam am 6. Juli 1939 in Vöcklabruck in Oberösterreich auf die Welt.
Nach seiner Matura, welche er im Jahre 1959 ablegte, rückte er als Grundwehrdiener zum Feldjägerbataillon 29 nach Vorarlberg ein. Schon dort stand für ihn der Entschluss fest, dass er die Berufsoffizierslaufbahn beim Österreichischen Bundesheer einschlagen werde. Von 1963 bis 1966 absolvierte „Fritz" Puchegger die Offiziersausbildung an der Militärakademie, im Jahrgang „Lissa", dem ersten Jahrgang, welcher sich einen eigenen Jahrgangsnamen, nach der berühmten Seeschlacht im Jahr 1866 gab. Nach verschiedenen Verwendungen als junger Offizier beim Panzergrenadierbataillon 9 in Horn, beim Panzergrenadierbataillon 11 in Mautern, beim Panzerbataillon 33 in Zwölfaxing und bei der Sperrkompanie Bruckneudorf, wurde er im Jahr 1979 zum Landwehrstammregiment 11 nach Neusiedl am See versetzt, wo er die Funktion des Ausbildungsverantwortlichen und Stellvertretenden Regimentskommandanten ausübte.
Im Jahr 1985 erfolgte seine Versetzung zur Theresianischen Militärakademie und zur Bestellung zum Kommandanten des traditionsreichen Akademikerbataillons der Militärakademie, dem er bis zum 31. Dezember 1994, bis zu seiner Pensionierung sehr erfolgreich vorstand. Oberst Puchegger war fast 10 Jahre lang Kommandant in der verantwortungsvollen Aufgabe der Ausbildung von Offizieren des Bundesheeres tätig und prägte dabei Generationen von jungen Offizieren.

Mit seiner direkten, manchmal auch polternden Art war er eine originelle Persönlichkeit, dem es mit seiner Beharrlichkeit und seinem Optimismus gelungen ist, überzeugend zu vermitteln, was das Österreichische Bundesheer wirklich in der Lage zu leisten ist und für ihn war schon immer klar, dass militärische Landesverteidigung schlussendlich nur im Kontext aus guter Ausbildung und Motivation funktionieren kann. Im Juli des Jahres 1991, im Zuge der Abschlussübung der Theresianischen Militärakademie, eskalierte die Jugoslawienkrise. Oberst Puchegger setzte gekonnt seine Aufträge als Bataillonskommandant um und war so für einen besonnen und professionellen Einsatz seiner Soldaten an der Staatsgrenze mitverantwortlich. Dafür erhielt er das Verdienstzeichen des Landes Kärnten verliehen.

Auch im Ruhestand verlor Obst Puchegger nie den Kontakt zu seinem Beruf und seinen Kameraden. Er verfolgte die Entwicklungen des Bundesheeres kritisch und genau. Die Stadt Wiener Neustadt war ihm ans Herz gewachsen und in der er seine sozialen Kontakte pflegte und sein geliebtes „Bridge"- und „Tarock"- Kartenspiel ausleben konnte.
Am 5. Oktober 2017 wurde Oberst Puchegger seinem Wunsche entsprechend, mit militärischen Ehren in der Aufbahrungshalle in Bruck an der Leitha verabschiedet. Zahlreiche Offiziers- und Unteroffizierskameraden aller Dienstgrade und aus den verschiedenen Abschnitten seiner Laufbahn, nahmen daran teil.

Sehr geehrter Herr Oberst, lieber „Fritz"!
Du hast mit Deiner originellen und einzigartigen Art, Deine Aufgabe gelebt und gemeistert und hast Deine Kraft und Dein Können für Dein Akademikerbataillon und das Österreichische Bundesheer eingesetzt. Dafür möchten wir Dir unseren Dank aussprechen.
Deine Kameraden, Freunde und Mitarbeiter der Theresianischen Militärakademie werden Dir stets in der Erinnerung die Treue halten und Dir ein ehrendes Gedenken bewahren, weit über Deinen Tod hinaus.
Oberst Friedrich Puchegger hinterlässt eine Ehegattin und einen erwachsenen Sohn.


[Inhalt: Martin PICKL, Vzlt, Foto: ©ÖBH]