KONZERT SAXOFON & ORGEL


Saxofon und Orgel in der St. Georgs-Kathedrale


01 10 2017

Mit ihrem Konzert Sax&O - Neue Wege & Klarinette 2.0 beeindruckten die Organistin Ines Schüttengruber und der Klarinettist Josef Schultner am 1. Oktober in der St. Georgs-Kathedrale mit der Kunst der bewussten Verflechtung musikalischer Themen. Nach diesem Erfolg geht es nach Luxemburg weiter.

 „Es besteht in einer vorigen Besprechung der Akkorde, wir müssen harmonieren" schildert Josef Schultner die Kunst des Improvisierens, „es ist ein niemals unterbrochenes Zweigespräch, sogar in den Pausen reden wir miteinander und wenn der Gesprächspartner interessant ist, gibt es umso mehr Gesprächsstoff" streut er Blumen in Richtung Ines Schüttengruber, die sich ausgezeichnet nach dem Konzert fühle, „man hat die Ruhe gespürt, wie sich die Leute verhalten" freute sich die Organistin. Umso mehr aber konnten sich die zahlreichen Zuhörer von der überaus differenzierten Klangqualität der Künstler überzeugen. Und ebenso von dem Tiefgang des Programmkonzepts, das sich zum ersten Mal mit Edvard Grieg, Erik Satie und Blues-Rhythmen auseinandersetzte.

Das Konzert begann mit der Toccata decima für Orgel von dem musikalischen Kosmopoliten Georg Muffat, der eine wichtige Rolle beim Austausch europäischer Musiktraditionen spielte. Er war der einzige Komponist, der sowohl mit Lully als auch mit Corelli, beide Symbolfiguren der französischen Oper beziehungsweise der italienischen Instrumentalmusik, persönlich eng verbunden war. Vom Domorganisten von Konstanz am Anfang des 16. Jahrhunderts, Hans Buchner; erklang die Victimae paschali laudes, Sequenz zur Auferstehung des Herrn. Mit dem capriccio sopra l'aria di Ruggiero hörte man ein weiteres Barockwerk von Girolamo Frescobaldi, dann vom spanischen Organisten und Barockkomponisten Juan Cabanilles mit dem Tiento lleno, seine Kompositionen sind virtuos und zukunftsweisend. Schließlich war noch die Partita „O Gott Du frommer Gott" von Johann Sebastian Bach zu hören.
Völig neu war nun die Improvisationen nach dem Franzosen Erik Satie wie Gymnopédies oder nach dem Schweden Edvard Grieg, aber auch nach Astor Piazzola, die nicht fremd wirkten, da Piazzola häufig die Form der barocken Suite verwendet.
Der Riesenapplaus nach dem mehr als einstündigen Konzert war redlich verdient für einen wahren musikalischen Ohrenschmaus in der Wiener Neustädter St. Georgs Kathedrale an der Theresianischen Militärakademie!

 

[Inhalt: Hptm Prof. Mag. Serge CLAUS Foto(s): © MilRG]