BUCHPRÄSENTATION
"Vom Weinviertel nach Stalingrad"
05 04 2018
Am Donnerstag, den 5. April 2018, erfolgte die Präsentation des Buches „Vom Weinviertel nach Stalingrad" im Rittersaal an der Theresianischen Militärakademie durch den Autor, Major Michael Gurschka, BA. Die Veranstaltung wurde durch das Institut für Offiziersausbildung, in Kooperation mit der Absolventenvereinigung Alt-Neustadt, geführt. Aus diesem Grund begrüßte zunächst der Akademiekommandant und höchste Repräsentant der Absolventenvereinigung Alt-Neustadt, Generalmajor Mag. Karl Pronhagl, die zahlreichen Besucherinnen und Besucher.
Michael Gurschka hat 600 Einzelschicksale junger Männer aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland erschlossen. In jahrelanger Kleinarbeit hat er dafür bisher unveröffentlichte Dokumente und Bilder sowie die Inhalte zahlreicher bewegender persönlicher Gespräche mit Zeitzeugen zusammengeführt. Bei seinen Ausführungen an der Militärakademie wurde er durch General in Ruhe Dr. Otto Gratschmayer sowie von seinem Bruder, Hauptmann Johannes Gurschka, BA unterstützt. Für alle drei Referenten war es eine Rückkehr an ihre ehemalige Ausbildungsstätte.
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Dr. Gratschmayer wurde 1943, im Alter von 18 Jahren zur deutschen Wehrmacht eingezogen und nach der Ausbildung an der Italien-Front eingesetzt. Ab Dezember 1944 absolvierte er den 18. und letzten Lehrgang zur Ausbildung von Reserve-Offizieren an der Kriegsschule Wiener Neustadt, die damalige Bezeichnung der Theresianischen Militärakademie. Nach dieser Ausbildung wurde er in der Endphase des Zweiten Weltkrieges an der Ost-Front eingesetzt, wo er in russische Kriegsgefangenschaft geriet. Dr. Gratschmayer inspirierte und unterstützte einerseits den Autor bei der Erstellung seines Werkes. Andererseits versetzte dieser Zeitzeuge mit seinen einleitenden Ausführungen und seinen persönlichen, bisher unveröffentlichten Bildern und Aufzeichnungen die Besucherinnen und Besucher eindrucksvoll in diese Zeit.
Michael Gurschka, Absolvent des Jahrganges „Freiherr von Lehar", stellte dann sein Buch anhand von vier ausgewählten Einzelschicksalen von Soldaten während des Zweiten Weltkrieges dar. Er stellte den militärhistorischen Bezug zu Taktik und Operation sowie des Kriegsverlaufes zu den Tagebüchern, Briefen und Bildern dieser Soldaten her.
Am Beispiel von Leutnant Lothar Brosch-Fohraheim war aufgrund des Wohnorts Pitten der regionale und der persönliche Bezug zur Militärakademie gegeben. Lothar Brosch-Fohraheim erreichte nach dem Krieg den Generalsrang im Österreichischen Bundesheer und übte unter anderem die Funktion des Chefs des Stabes an der Theresianischen Militärakademie aus. Darüber hinaus nahm der Enkel, Hauptmann Gregor Brosch-Fohraheim, BA, Kompaniekommandant der Garde, an der Veranstaltung teil.
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Ergänzt wurden diese Ausführungen durch Michael Gurschka's Bruder, Johannes Gurschka, Angehöriger des Jahrganges „Freiherr von Trauttenberg". Dieser zitierte dazu passende teilweise sehr ernüchternde und bewegende Quellen von Zeitzeugen verschiedener Kriegsschauplätzen.
Der Ausklang der Veranstaltung fand im Clubraum der Theresianischen Militärakademie statt, bei dem sich der Autor und der Zeitzeuge den zahlreichen Fragen der Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter, welche zuvor im Maria-Theresien Rittersaal nicht beantwortet werden konnten, stellte.
„Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts." (Willy Brandt)
[Inhalt: Mag. (FH) Michael Moser, Oberstleutnant, Foto(s): © Hptm Prof. Mag. Serge CLAUS]