TRUPPENOFFIZERSLEHRGANG
Allgemeine Zugskommandantenausbildung/Teil 1
15 06 2016
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Das Auswahl- und Aufnahmeverfahren für die Zulassung zur Truppenoffiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie, welche sich aus dem Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung (FH-BaStg MilFü) und dem Truppenoffizierslehrgang (TrOLG) zusammensetzt, erfolgte im Mai. Unmittelbar nach dem Erreichen eines begehrten geförderten Studienplatzes setzten die 29 Berufsoffiziersanwärter und die Berufsoffiziersanwärterin (BOA) ihre am Vorbereitungssemester begonnene militärische Führungsausbildung im Rahmen des TrOLG im Raum Wiener Neustadt fort.
Der TrOLG beinhaltet die
- Kraftfahrausbildung,
- die vier Teile umfassenden allgemeine Zugskommandantenausbildung,
- die Heeresgebirgsausbildung sowie
- die Körperausbildung,
welche begleitend zum Studium am FH-BaStg MilFü von den BOA vor, zwischen und nach den Semestern zu absolvieren sind.
In den ersten beiden Maiwochen absolvierten die Angehörigen des jüngsten, noch namenlosen, Jahrganges an der Theresianischen Militärakademie die Kraftfahrausbildung. Die dabei erworbene Heereslenkerberechtigung berechtigt zum Lenken von geländegängigen Heereskraftfahrzeugen und ist Voraussetzung für die weitere Teilnahme an der Truppenoffiziersausbildung in den nächsten drei Jahren.
Nach der zwei Wochen dauernden „Motorisierung“ in der Fahrschule erfolgte der Einstieg allgemeine Zugskommandantenausbildung, welche vier Wochen intensive und fordernde Ausbildung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedeutete. Im Rahmen des ersten Teils der allgemeinen Zugskommandantenausbildung wird das zur Führung eines Zuges bei der Erfüllung militärischer Aufträge notwendige Führungsverfahren vermittelt. Darüber hinaus sollen die Befehlsformate, die Befehlssprache sowie alle notwendigen didaktischen Grundsätze und Hilfsmittel für die Befehlsgebung erlernt werden.
Verfahren zur Sicherstellung des Einsatzes
Ausgestattet mit diesen Führungsinstrumenten waren die BOA erstmals als Kommandantin bzw. Kommandanten eines Zuges eingesetzt. Anhand der Verfahren zur Sicherstellung des Einsatzes, jener taktischen Verfahren, wie Erkundung, Aufklärung und Überwachung, welche durch alle Truppen selbstständig wahrzunehmen sind, erfolgte der Einstieg der Ausbildung in diese Führungsebene. Die praktische Ausbildung erfolgte mit Unterstützung durch die dafür zugeteilte Fülltruppe von der 3. Panzergrenadierbrigade. Diese personelle Verstärkung ermöglichte die angestrebte intensive Ausbildung der Zielgruppe, indem das zuvor theoretisch vermittelte Wissen praktisch trainiert wurde.
Den Höhepunkt dieser praktischen Ausbildung bildete die abschließende mehrtägige Übung im Kompanierahmen im freien Gelände. Dabei mussten die angehenden Offiziere die in den letzten drei Wochen erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten nachweisen und wurden dabei beurteilt.
Im Rahmen der Übung in der Buckligen Welt musste dann die verfügbare Übungstruppe entsprechend der Lage und der Bedrohungsstufe, sowohl im abgetrennten Einsatz als auch im Rahmen der Kompanie gemäß den jeweiligen Einsatzgrundsätzen nach vorangegangenen Führungsverfahren und anschließender Befehlsausgabe eingesetzt werden. Die erforderlichen Maßnahmen zur Erhaltung der Einsatzbereitschaft durch lageangepasstes Durchführen der Versorgung, die Materialerhaltung sowie das Halten der Verbindung zur Führung des Zuges mussten angewendet werden.
Die dabei erbrachten Leistungen waren gemäß dem Übungsleiter und Jahrgangskommandanten, Major Mag. (FH) Michael Lechner, sehr zufriedenstellend. Als den wesentlichen Erfolgsfaktor beurteilt er die Abstellung der Fülltruppe für dieses Ausbildungsvorhaben. Diese personelle Unterstützung garantiert einerseits eine erfolgreiche Ausbildung der BOA durch realistische Bedingungen. Andererseits profitieren auch die abstellenden Verbände davon, weil diese somit wertvolle praktische Übungszeit bei Tag und vor allem bei Nacht im Rahmen der Truppenoffiziersausbildung für die Basisausbildung befindlichen Grundwehrdiener gewinnen.
„Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut.“ (Aristoteles)
Mit Ende dieses Ausbildungsabschnittes geht es erstmals in den Erholungsurlaub für die Teilnehmerinnen und die Teilnehmer an der Truppenoffiziersausbildung. Nach dieser zweiwöchigen Regenerationsphase beginnt, aufbauend auf die bisherigen vermittelten Kenntnisse der Zugskommandantenausbildung, der Einstieg in die Waffengattungs- bzw. Fachausbildung an den Waffen- u. Fachschulen des Österreichischen Bundesheeres.
Mag. (FH) Michael Moser, Major