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Die Neue Seidenstraße – Geopolitik und Macht


23 08 2016

(c) Norbert LacherDer Lehrbeauftragte für Politikwissenschaften, Sicherheitspolitik und Stabsdienst am Institut für Offiziersweiterbildung sowie nebenberuflich Lehrender am Institut für Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie hat sein Doktoratsstudium in Politikwissenschaften an der Universität Wien abgeschlossen. Nunmehr Oberst Dr. phil. Norbert Lacher hat seine Dissertation im Südwestdeutschen Verlag für Hochschulschriften mit dem Titel „Die Neue Seidenstraße - Geopolitik und Macht“ als Buch veröffentlicht.

Als Seidenstraße definieren der Duden bzw. Wikipedia ein seit dem 2. Jahrhundert vor Christus bestehendes Netz von Karawanenstraßen, welches besonders für den Transport von Seide, Gold sowie Luxusgütern benutzt und durch den deutschen Geografen Ferdinand von Richthofen nach der wichtigsten Handelsware bezeichnet wurde. Die Hauptroute verbindet das Mittelmeer über die Küsten des Schwarzen Meeres mit Zentralasien auf dem Landweg. Die größte Bedeutung erreichte sie zwischen 115 vor Christus und dem 13. Jahrhundert nach Christus. Auf der Seidenstraße gelangten nicht nur Kaufleute, Gelehrte und Armeen, sondern auch Ideen, Religionen und ganze Kulturen von Ost nach West und umgekehrt.

© Südwestdeutscher Verlag für HochschulschriftenDie Seidenstraße war schon über Jahrhunderte hinweg die zentrale Kommunikationslinie früher Hochkulturen. Heute erschließt sie jene Region, in der die letzten noch unerschlossenen fossilen und mineralischen Ressourcen der Welt lagern – den Zentralasiatischen Raum – und verbindet die großen Wirtschaftsräume – Europa und Asien. Hier treffen auch die zentralen Akteure unserer Zeit aufeinander. Im Westen die Europäische Union, im Osten die Volksrepublik China. Im Norden die Russische Föderation, die ehemalige Supermacht des Kalten Krieges, im Süden das zukünftig bevölkerungsreichste Land der Erde – Indien. Die Vereinigten Staaten von Amerika, nicht unmittelbar geographisch verortet, sind militärisch wie politisch präsent. Demzufolge hat diese Region höchste geopolitische Relevanz – Interessenskonflikte der sogenannten „Global Player“ sind vorprogrammiert. Anhand einer empirisch-analytischen Auswertung relevanter Daten, eingebettet im Spannungsfeld von Neorealismus und Interdependenztheorie wird dieser Raum daher als jene geopolitisch/geostrategische Bruchlinie bewertet, an der sich die Machtkonstellation des 21. Jahrhunderts entwickelt.

Der Nationale Qualifikationsrahmen (NQR) definiert, in Anlehnung an den sogenannten Europäischen Qualifikationsrahmen, Qualifikationsabschlüsse und ordnet diese acht verschiedenen Niveaus zu, welche anhand von Kenntnissen, Fertigkeiten und Kompetenz beschrieben werden. Die Einteilung als Lehrveranstaltungsleiter am Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung erfordert für grundlegende Lehrveranstaltungen in wissenschaftlicher Hinsicht das Referenzniveau 8 (Habilitation oder ein Doktorat). Zur Gewährleistung der Abdeckung der Forschungsfähigkeit gemäß den Vorgaben des Militärstrategischen Konzeptes einerseits, bzw. des Regelkreis der Forschung an hochschulischen Bildungseinrichtungen zur Weiterentwicklung der Lehre andererseits, wird die Höherqualifizierung des Lehr- und Forschungspersonals für Forschungszwecke an der Theresianischen Militärakademie unterstützt und gefördert.

Das Institut für Offiziersausbildung gratuliert Oberst Dr. phil. Norbert Lacher zu seiner Promotion. Das Buch „Die Neue Seidenstraße – Geopolitik und Macht“ kann selbstverständlich in der Bibliothek der Theresianischen Militärakademie unter http://www.miles.ac.at/miles/_Bibliothek/recherche.php entliehen oder im Buchhandel käuflich erworben werden.

(Mag. (FH) Michael Moser, Major)