ZUGSKOMMANDANTENLEHRGANG

Ausbildung zur militärischen Führungskraft


Die Ausbildungsabschnitte der Zugskommandantenausbildung dienen zum Erwerb der allgemeinen Kenntnisse zur Führung einer Teileinheit (motorisierter/gepanzerter Jägerzug) im Rahmen einer Kompanie sowie als stellvertretende Einheitskommandantin oder stellvertretender Einheitskommandant zur Abdeckung spezieller Einsatzerfordernisse im In- und Ausland.

Teil 1 (5 Wochen)

Im ersten Teil der allgemeinen Zugskommandantenausbildung werden die wesentlichen Kenntnisse der Führungs- und Organisationsfähigkeit vermittelt, welche eine militärische Führungskraft (auf der Zugsebene) dazu befähigen, unter hochstressigen und belastenden Situationen arbeitsfähig zu bleiben.
Dieser Teil findet noch während der Kaderanwärterausbildung vor der Aufnahme auf die Theresianische Militärakademie statt.
 
 

Teil 2 (3 Wochen)

Im zweiten Teil der allgemeinen Zugskommandantenausbildung liegt der Fokus auf der Führungsfähigkeit sowie -stärke. Diese wird im Rahmen ausgewählter einsatznaher Situationen in der Einsatzart Angriff vertiefend ausgebildet und mündet in der für militärische Führungskräfte ausgeprägten Stärkung der Initiative und Durchsetzungsfähigkeit.
 
 
 

Teil 3 (6 Wochen)

Im dritten Teil der allgemeinen Zugskommandantenausbildung werden besonders belastende Ausbildungssituationen in der Einsatzart Verteidigung erzeugt. Dadurch wird die Durchhaltefähigkeit der angehenden militärischen Führungskräfte unter Stress verbessert und so in weiterer Folge deren Führungsfähigkeit unter ebensolchen Bedingungen gestärkt. Damit werden neben der Stärkung der Resilienz Erfahrungen in Grenzsituationen ermöglicht, welche für Einsätze aller Art wichtige Basis sein können. Weiters wird durch den Verzögerungskampf in dieser Ausbildung weitere Grundsätze eingebracht und sowohl Angriff als auch Verteidigung verbindend gelehrt.
 
 

Teil 4 (3 Wochen)

Bezugnehmend auf die immer komplexer werdenden Rahmenbedingungen zur Aufrechterhaltung der Sicherheit werden in diesem Ausbildungsabschnitt hybride Formen der Bedrohung behandelt. Dabei werden die Auswirkungen sowohl der konventionellen als auch der unkonventionellen Einsatzführung ebenso wie die Vernetzung mit der zivilen Infrastruktur näher Behandelt. Die militärischen Führungskräfte verbinden in dieser Phase der Ausbildung das bisher erworbene Wissen mit der Flexibilität nicht normierter Kampfhandlungen und erweitern somit das systemisch-methodische Vorgehen durch kreative Initiative.
 

Teil 5 (6 Wochen)

Der fünfte und letzte Teil der allgemeinen Zugskommandantenausbildung dient der Ausbildung im Bereich der Aufrechterhaltung der Sicherheit im Inland bei unkonventionellen Bedrohungen und schließt damit vertiefend am Teil vier an. Aus der gesteigerten Leistungsfähigkeit für diesen Bereich wird anschließend im Zuge einer den Auslandseinsätzen nachempfundenen Ausbildungsthematik die Unterstützung bei friedenserhaltenden Einsätzen ausgebildet. Diese wird in einer abschließenden Überprüfung der erworbenen Kompetenzen in einsatznahen Situationen in einem internationalen Rahmen durchgeführt. Dabei wird neben der vertieften interkulturellen Kompetenz ein Fokus auf die Anwendung von lösungsorientierten Verfahren in englischer Sprache für künftig wahrscheinliche Einsatzszenarien gelegt, so dass neben der Zusammenarbeit mit Spezialkräften auch die kommunikativen Fähigkeiten verbessert werden.
 

Gefechtsübungen

Im Zuge der Ausbildung an zum Berufsoffizier finden jährlich Übungen statt, welche sowohl die allgemeine Kommandantenausbildung als auch die fachspezifisch vertiefende Ausbildung zusammenführt. Durch das Zusammenwirken im Verbund werden bei diesen Übungen, Construktor und GGSA, die Grundsätze waffengattungsübergreifender Einsätze vermittelt und geübt. Dazu werden die Auszubildenden in den jeweiligen Führungsebenen eingesetzt und verwendet.