GRUNDLAGEN PERSÖNLICHEN MANAGEMENT
Glück ab – Gut Land!
10 10 2016
Für die Angehörigen des jüngsten und noch namenlosen Jahrgangs im ersten Semester an der Theresianischen Militärakademie stehen Module der Sprachausbildung in englischer Sprache und einer wählbaren Zweitsprache und vor allem die Grundlagenunterrichte für die weitere Ausbildung zum Offizier auf dem Studienplan. In diesen Ausbildungsmodulen am Beginn des Studiums werden unter anderem die Grundlagen des persönlichen Managements, des systematischen Arbeitens und des militärischen Führungssystems vermittelt.
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In der vergangenen Woche startete das Modul Grundlagen des persönlichen Managements. In diesem Modul sollen vor allem fortgeschrittene Fertigkeiten im Umgang mit physiologischen und psychischen Stressreaktionen zur Optimierung der eigenen Leistungsfähigkeit gewonnen werden. Dafür wurde in dieses Modul eine gekürzte Militär-Fallschirmsprung-Basisausbildung integriert, um die Berufsoffiziersanwärterin und Berufsoffiziersanwärter in eine psychisch wie physisch nicht alltägliche Situation zu bringen.
Die mentale Stärke ist eine Voraussetzung für militärische Führungskräfte, damit das Nachkommen der Führungsaufgabe in belastenden Situationen überhaupt wahrgenommen werden kann. Somit kann nämlich sichergestellt werden, dass widrige äußere Einflüsse neutralisiert, ein optimaler Leistungszustand und ein möglichst langes Wirken an der individuellen oberen Leistungsgrenze erreicht werden können. Durch das systematische Erreichen von persönlichen, psychischen wie physischen Grenzsituationen im Rahmen der Ausbildung soll garantiert werden, dass die zukünftigen militärischen Führungskräfte in Handlungssituationen, auch bei widrigen Umfeldbedingungen, der erwarteten Führungsverantwortung nachkommen können.
Am Samstag dem 8. Oktober 2016 war es dann soweit, nachdem am Vortag das Wetter das Absolvieren dieser „Mutprobe“ bzw. Selbstüberwindungsaufgabe verhindert hatte. Bei den meisten der 29 teilnehmenden Berufsoffiziersanwärter sowie der Berufsoffiziersanwärterin war die Belastung und Anspannung schon äußerlich deutlich erkennbar. Dieses Zuwarten aufgrund der Verschiebung des Sprungdienstes auf Samstag war einerseits für die Probanden psychisch wie physiologisch zusätzlich sehr belastend.
Mit dem Absolvieren der beiden Fallschirmsprünge sind die Voraussetzungen für den Erhalt des begehrten Militärfallschirmspringerabzeichens für Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter erfüllt, welches durch den Akademiekommandanten, Brigadier Mag. Karl Pronhagl, verliehen werden wird.
Die Ausbildung war ein voller Erfolg. Die begleitenden psychologischen, physiologischen, sportwissenschaftlichen und endokrinologischen Blutuntersuchungen bestätigten, dass diese Ausbildung, wenn schon äußerlich nicht erkennbar oder gut überspielt, innerlich wirklich niemanden ganz „cool“ bleiben ließ. Aufbauend auf diesen Erfahrungen erfolgt dann die individuelle abgestimmte Unterstützung beim Erwerb der erforderlichen Ausprägung der Aktivitäts- und Handlungs-, Fach- und Methoden-, der personalen- und der sozial-kommunikativen Kompetenz, kurz, der vier Basiskompetenzen zur Erreichung des angestrebten Ausbildungszieles der Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter.
Im Rahmen der Ausbildung zum Offizier am FH-BaStg MilFü bzw. im vor, zwischen und nach den Semestern stattfindenden Truppenoffizierslehrgang wird dann am Erreichen des erforderlichen Ausprägungsgrades der Basiskompetenzen gearbeitet. Die Ausbildung an der Theresianischen Militärakademie folgt dabei dem „Regelkreis von Forschung & Lehre an Hochschuleinrichtungen“. Durch die Erforschung von Berufsfelderfordernissen und der Nutzanwendung im Rahmen der Lehre wird somit eine einsatzorientierte Ausbildung für die weiblichen und männlichen Offiziere für das Österreichische Bundesheer garantiert.