STIFTUNGSFEST DER THERESIANISCHEN MILITÄRAKADEMIE


265. Jahrestag der Gründung!


14 12 2016

Am 14. Dezember 2016 feierte die Theresianische Militärakademie ihr 265 jähriges Bestehen. Die Gründung der Militärakademie erfolgte unter der Regentschaft von Kaiserin Maria Theresia. Graf Daun erhielt am 14. Dezember 1751 dafür den zeitlosen Auftrag „Mach er mir tüchtige Officirs und rechtschaffene Männer darauß“. Aus diesem Grund wird an der Theresianischen Militärakademie in Erinnerung daran, jährlich das Stiftungsfest in einer feierlichen Zeremonie begangenen.

Der Festakt

Am Vormittag erfolgte gemäß Protokoll eine Kranzniederlegung zu Ehren der Gründerin in der Kapuzinergruft in Wien durch den Akademiekommandanten Brigadier Mag. Karl Pronhagl und den Fahnentrupp der Theresianischen Militärakademie. Der Festakt wurde mit einer Kranzniederlegung am Denkmal „Für die im Dienst gefallenen Offiziere der 2. Republik“ im Akademiepark eingeleitet. Anschließend fand der ökumenische Gottesdienst in der St. Georgs Kathedrale statt. Danach erfolgte die Meldung an den militärischen Höchstanwesenden durch den Kommandanten der ausgerückten Truppe, Oberst Gerhard Fleischmann, das Abschreiten der Front sowie die große Flaggenparade.

Anschließend wurde schon traditionell die Stiftungsurkunde durch den als Herold gekleideten, Oberst Gerhard Koska, verlesen. Der Akademiekommandant, Brigadier Mag. Karl Pronhagl, hielt die dem Anlass entsprechende Festansprache an die teilnehmenden Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgemeinde Wiener Neustadt, des öffentlichen Lebens, der Dienststellen des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport, den Vertretern der Partnerunternehmen sowie allen Angehörigen der Theresianischen Militärakademie.

In diesem feierlichen Rahmen erfolgte dann die Übergabe der Förderungen durch die Absolventen-Vereinigung „Alt Neustadt“ an die Jahrgangssprecher der derzeitig in der Ausbildung befindlichen drei Jahrgänge. Mit diesen Förderungen von jeweils 1.000,- Euro sollen die Jahrgänge bei der Gestaltung ihrer Ausbildung und bei der Entwicklung des Wiener Neustädter Korpsgeistes im Sinne der Gründerin finanziell unterstützt werden.

Darüber hinaus wurden in diesem feierlichen Rahmen, der goldene Akademiering an zugehörige Offiziere sowie an Personen, welche nicht der Theresianischen Militärakademie angehören, sich aber besonders um die Offiziersausbildung verdient gemacht haben, verliehen.
  • General Mag. Othmar Commenda
  • Oberst d.R. Gerhard Koska
  • Univ.-Doz. Prof. DDr. Karl Klement
  • ObstdG Georg Kunovjanek
  • ObstltdG Georg Podlipny
  • OR ObstltdIntD Mag. Markus Bernhart
  • Mjr Mag. (FH) Michael Lechner  
  • Hptm Mag. (FH) Christoph Lenardt
Mit dem Abspielen der Bundeshymne durch das Ensemble der Österreichischen Militärmusik des Militärkommandos Burgenland endete der militärprotokollarische Teil des diesjährigen Stiftungsfestes.

Nach einer kleinen Stärkung wurden heuer erstmals die Theresianischen Gesprächen im Maria Theresien-Rittersaal durchgeführt. Hierzu konnte in diesem Jahr der Alt-Bundespräsident Dr. Heinz Fischer begrüßt werden. In diesem Rahmen wurden gegenwärtige politische Herausforderungen für Österreich bzw. Europäische Union und deren mögliche Ableitungen für das Österreichische Bundesheer diskutiert.

Das Theresianische Führungsmodell

Kaiserin Maria Theresia hat neben der Gründung der Theresianischen Militärakademie sowie der Etablierung der Offiziersausbildung an der Burg in Wiener Neustadt bis heute bedeutsame Reformen des Heerwesens durchgeführt. So führte Sie unter anderem das Konskriptionssystem für die auch heute geltende Wehrpflicht, eine Vereinheitlichung der Ausrüstung und Bekleidung sowie soziale Verbesserungen für ehemalige Soldaten ein. Besonders einzigartig war auch Ihr Verbot zur Anwendung der Prügelstrafe, entgegen der damals allgemeinen Auffassung ihrer Notwendigkeit und Voraussetzung, bei der Ausbildung von Soldaten.


Die Ausbildung der Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter an der Theresianischen Militärakademie erfolgt heute an Hand des Theresianischen Führungsmodells. Das Theresianische Führungsmodell ist einerseits die zeitgemäße Interpretation des Gründungsauftrages Kaiserin Maria Theresias: „Mach er mir physisch und mental starke sowie interkulturell kompetente Offiziere, die sich beim Führungshandeln ihrer Vorbildwirkung und Tiefe der Verantwortung bewusst sind.“ Andererseits ist der Geist des damals revolutionären und vorausschauenden Denken und Handeln Ansporn und Verpflichtung für die Sicherstellung der bestmöglichen Ausbildung der Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter für das Österreichische Bundesheer durch alle Angehörigen der Theresianischen Militärakademie.

[Inhalt: Mag. (FH) Michael Moser, Major ; Bild(er): ©Gerhard Seeger,Vzlt/TherMilAk]