FÜHRUNGSAUSBILDUNG TEIL 3
Die Einsatzart Verteidigung
05 08 2018
Der Truppenoffizierslehrgang besteht aus der fünf Teile umfassenden Führungsausbildung. In diesen werden den Militärakademikerinnen und Militärakademikern berufsfeldbezogene Kompetenzen, militärische Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, wie die Verwundeten-Versorgung oder der Kampf im Gebirge vermittelt. Diese werden für die Aufgabenerfüllung als Kommandantin oder Kommandant einer Teil- bzw. Einheit im Rahmen der Einsatzvorbereitung sowie im Einsatz benötigt.
Der dritte Ausbildungsabschnitt dient zur Festigung und Vertiefung bereits erlernter Techniken und Prozesse, wie dem militärischen Führungsverfahren und der Befehlsgebung in der Einsatzart Verteidigung. Verteidigung ist eine Einsatzart der Landstreitkräfte mit dem Zweck, einen festgelegten Raum gegen gegnerische Angriffe zu halten und dabei möglichst starke Teile des Gegners zu vernichten.
![]() |
![]() |
![]() |
Dafür werden den Teilnehmern und Teilnehmerinnen zuvor die erforderlichen Grundlagen zur Führung einer Teileinheit, wie das dafür notwendige Führungsverfahren, die Befehlsformate, die Befehlssprache, alle notwendigen didaktischen Grundsätze und Hilfsmittel für die Befehlsgebung sowie der Logistik und der Führungsunterstützung, vermittelt. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit der mechanisierten Truppe, diversen Kampf- und Einsatzunterstützungselementen sowie der Luftunterstützungstruppe ausgebildet. Die zuvor vermittelten Grundlagen wurden anschließend in den Simulationsanlagen der Theresianischen Militärakademie unter Anleitung angewendet. Mit dieser Vorbereitung ging es in die praktische Ausbildung auf den Truppenübungsplätzen und im freien Gelände.
![]() |
![]() |
![]() |
Einen Höhepunkt dieses Ausbildungsabschnittes bildete die praktische Anwendung aller bisher vermittelten Ausbildungsinhalte in einer realitätsnahen Übung mit scharfer Munition im schwierigen Gelände. Dies wurde im Rahmen einer Verlegung an den Truppenübungsplatz Hochfilzen in Tirol durchgeführt. Aufgrund der Lage im Mittelgebirge mussten die Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter zusätzlich zu den neu erlernten Kenntnissen nicht nur ihre Ausdauer im alpinen Gelände unter Beweis stellen, sondern auch bereits erworbene Fähigkeiten aus dem Bereich Luftlande- und Gebirgsausbildung anwenden.
![]() |
![]() |
![]() |
Solche Ausbildungsvorhaben fordern und fördern sowohl den Kompetenzerwerb der in der Ausbildung befindlichen Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter, welche im Rahmen dieser auch die Verantwortung zugeteilte Grundwehrdiener übernehmen müssen und dürfen.
Aber auch das Ausbildungspersonal profitiert von solchen nicht alltäglichen Ausbildungsvorhaben, weil dieses einerseits die eingesetzten Elemente unter Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen koordinieren und andererseits die zur Ausbildung anvertrauten Frauen und Männer auch beobachten, gegebenenfalls korrigieren und abschließend beurteilen müssen.
![]() |
![]() |
![]() |
Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter absolvieren den Truppenoffizierslehrgang, begleitend zur Ausbildung am Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung, vor und zwischen den Semestern. Die Studierenden an der Theresianischen Militärakademie können, im Unterschied zu Studierenden an anderen Fachhochschulen, die zuvor theoretisch vermittelten Grundlagen der Ausbildungsinhalte unmittelbar danach gemeinsam in der Praxis anwenden.
Damit sammeln die Militärakademikerinnen und Militärakademiker wertvolle Erfahrungen im Rahmen der Ausbildung an der Theresianischen Militärakademie für den Berufsvollzug beim Österreichischen Bundesheer.
[Inhalt: Nikolaus Zeller, Fähnrich, Mag. (FH) Michael Moser, Obstlt, Foto(s):©Bild1,4-11: Lampersberger/OEBH, Bild2,3,12: Bollmann/OEBH]